Ziele in der pädagogischen Arbeit – bilinguale Kita

Als grundlegendes Ziel unserer pädagogischen Arbeit sehen wir die Schaffung einer Atmosphäre an, die den Kindern Geborgenheit, Sicherheit, Kontinuität und Verlässlichkeit zu geben vermag, um darauf aufbauend die Ziele des Berliner Bildungsprogramms umsetzen zu können. In der Kita Gulliver haben wir uns folgende Schwerpunkte gesetzt:

Bilinguale Spracherziehung – die Immersionsmethode

Immersion bedeutet soviel wie „Sprachbad“ oder „ in eine Sprache eintauchen”. Die Kinder erleben den Alltag in der Fremdsprache und lernen diese wie ihre eigene Muttersprache. Die Sprache spielerisch, “nebenbei” gelernt, ohne Kontrolle und Druck. Das Sprechen wird durch Gesten und Bilder unterstützt, die Kinder erschließen sich somit selbst die Bedeutung des Gesagten. Beim Immersionsprinzip wird der Alltag der Kinder nicht gestört. Das Sprachenlernen fördert den Spracherwerb der Kinder in ihrer natürlichen, kindgerechten Umgebung. Der frühe Kontakt mit einem anderen Sprachsystem ist zudem eine gute Grundlage für das Erlernen weiterer Sprachen bzw. für die Vertiefung dieser Sprache in der Schule.

Bei uns gilt das Prinzip: “Eine Person – Eine Sprache“. Die Erzieher /innen sprechen konstant in einer Sprache mit den Kindern. Bei jeder Erzieher /in sollen Kenntnisse der jeweils anderen Partnersprache vorliegen, damit sie Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen verstehen.

Das Berliner Bildungsprogramm ist Grundlage der pädagogischen Arbeit für beide Sprachen, Deutsch und Polnisch. Die frühe Vermittlung der Partnersprache erfolgt altersgemäß und durchzieht den pädagogischen Alltag in der Kita sowie spezifische Angebote und Projekte. Dabei ist die fachliche Ein­schätzung der sprachlichen Ausgangssituation jedes Kindes erforderlich. Die Entwicklung der jeweils stärkeren Sprache darf nicht beeinträchtigt werden.
Das Sprachlerntagebuch ist als Mittel zur Beobachtung, Dokumentation und Förderung jedes Kindes unter Berücksichtigung der Zweisprachigkeit einzusetzen. Andere Materialien können in der zweiten Sprache eingefügt werden.

Neben der zweisprachigen Bildung und Erziehung wird die Vermittlung von Bräuchen und Werten der Kulturen gewährleistet, soweit diese mit unseren Grundwerten vereinbar sind.

In der Kita sollen bilinguale deutsch-polnische, aber auch einsprachige deutsche oder polnische Kinder aufgenommen werden, so dass der Kontakt zu beiden Sprachen intensiv und authentisch ist. Kompetenzen der Eltern werden in den Kita-Alltag einbezogen.

Lernen und Wissenserweiterung, Förderung der Kreativität

Durch die Altersmischung der Kinder findet gegenseitiges Lernen statt. Ältere Kinder lernen Rücksicht zu nehmen, Verantwortung für jüngere zu übernehmen, Hilfe anzubieten und Vorbild im positiven Sinne zu sein. Die jüngeren Kinder lernen, sich Hilfe von den älteren zu holen, und sie lernen von ihnen durch Nachahmung. Die Erzieher /innen geben Hilfestellungen und Anregungen. Sie bringen den Kindern neues Wissen nahe.
Kreativitätserziehung bezieht sich nicht nur auf bildnerisches Gestalten, sondern will in allen Lebensbereichen die Kinder ermutigen, neue Denkinhalte hervor zu bringen. Sie kann so zu einem Prinzip individueller Lebensgestaltung werden. Zur Förderung der Kreativität finden Kinder bei uns Raum, Zeit und vielfältiges Material zur Sinneswahrnehmung und zum Experimentieren. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der die Kinder die Sicherheit haben, dass ihr Handeln ernst genommen und die Ergebnisse wertgeschätzt werden. Wir machen die Kinder mit den unterschiedlichsten Materialien vertraut und ermuntern sie damit zu experimentieren. Wir regen die Kinder in Kleingruppen zu freien und angeleiteten gestalterischen Arbeiten an.

Gegenseitige Achtung von Jungen und Mädchen

Die Kinder sollen lernen, das jeweilig andere Geschlecht zu achten und keine konser­vativen Rollenzuweisungen vorzunehmen. Die Erzieher /innen unterstützen diesen Pro­zess, indem sie Spielkontakte zwischen Jungen und Mädchen fördern.

Lernen von Konfliktstrategien

Konflikte gehören zum Leben, nehmen unter anderem eine große Bedeutung für die soziale Entwicklung ein, fördern die soziale Kognition und das moralische Verständnis.
Die Kinder werden angeleitet, sich bei entstandenen Konflikten verbal auseinander­zusetzen und die Probleme für alle Beteiligten zufrieden stellend zu lösen. Durch die Hilfe der Erzieher /innen werden die Kinder befähigt, zukünftige Konflikte selbstständig zu klären.

Umwelterziehung

Wir möchten den Kindern einen sorgsamen Umgang mit Natur und Umwelt vermitteln.
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder die Lebewesen um sie herum, Tiere und Pflanzen, achten. Bei Ausflügen in die Natur werden die Kinder angeleitet, sorgsam mit ihr umzugehen, z.B. Pflanzen nicht zu beschädigen, Tiere nicht zu stören und keinen Abfall zu hinterlassen. Sie lernen auch wie man Müll trennen soll.

Auf der zu unserer Einrichtung gehörenden Terrasse haben die Kinder die Möglichkeit, sich unter Anleitung aktiv an der Gestaltung und Pflege der Pflanzen zu beteiligen.